Renate war es, die mir in einem Kommentar zu meinem letzten Post gehörig auf die Sprünge geholfen hat - zusammen mit einem LaceGarn von Austermann, das seit unserem letzten Urlaub in Cornwall in meinem Lager schlummert, könnte ich noch einen Versuch wagen. Ich hatte das Garn völlig vergessen, wahrscheinlich, weil es mir solo verstrickt nicht wirklich gefallen hat. Um so besser, jetzt kann ich es als Beilaufgarn verwenden.
Natürlich habe ich sofort ein paar Maschen angeschlagen, um die Wirkung zu testen. Und bei der Gelegenheit wollte ich auch gleich etwas wieder Gut machen - denn ich hatte den Eindruck, dass ich mit meinen Anmerkungen zum Netzmuster der Lavinia für ein bisschen (zu viel) Verwirrung gesorgt habe.
Wer also mit der Anleitung von Anett so gar keine Probleme hat, ignoriert bitte, was jetzt kommt. Wer, wie ich, aber ein verzweifeltes 'Hähhh... Wie jetz'... ???' von sich gibt, wird nun vielleicht schlauer.
Aber zuerst ein mal zum Werkzeug - der Hilfs- bzw. Zopfnadel. Da gibt es ja schon mehrere Möglichkeiten, sich das Stricken angenehm oder quasi unmöglich zu machen. Mir stehen die folgenden zur Verfügung:
Von links:
Die Zopfnadel von KnitPro - für mich völlig unbrauchbar. Die Maschen hängen so fest auf den Kerben, dass man sie kaum noch zurück auf die Stricknadel bekommt. Eine echte Fehlinvestition für mich. Möchte sie jemand haben?
2. von links: Die klassische Zopfnadel von Prym, in meinem Besitz schon seit über 20 Jahren. Geht immer. Leider rutschen mir die Maschen bei den LaviniaVerkreuzungen schon mal runter, wenn ich nicht gut aufpasse, das nervt.
3. von links: Die Zopfnadeln von Clover. Noch nie vorher benutzt, weil sie für mehr als zwei Maschen nicht wirklich gut geeignet sind. Für eine einzelne Masche aber perfekt: Sie sind leicht, nicht im Weg und keine Masche kann verloren gehen.
4. von links: Das Werkzeug für die, die keine oder nur unbrauchbare ZopfNadeln vor Ort haben - ein Streichholz hat man schließlich immer im Haus. Ist klein, leicht, nicht im Weg und die Maschen rutschen auch nicht runter, wenn man es nicht will.
Ich benutze für die Verkreuzungen die CloverZopfnadeln, und zwar gleich zwei Stück, dann strickt sich das NetzMuster gleich viel einfacher. Und zwar so:
Die Beschreibung für dieses Symbol war es, die mir Kopfzerbrechen bereitet hat. Deshalb wollte ich Euch anhand von Fotos zeigen, wie die Maschen verkreuzt und abgestrickt werden - ein Bild sagt schließlich mehr, als tausend Worte, nicht wahr?
Die erste verschränkte Masche wird auf eine Hilfsnadel vor die Arbeit gelegt.
Die zwei linken Maschen von der linken auf die rechte Nadel heben.
Die nächste rechte Masche auf die zweite ZopfNadel nehmen und ebenfalls vor die Arbeit legen.
Die zwei linken Maschen zurück auf die linke Nadel heben.
Die Masche der linken ZopfNadel ebenfalls auf die linke Nadel heben und abstricken.
Also eine Masche rechts verschränkt und zwei Maschen links.
Die Masche der zweiten HilfsNadel auf die linke Nadel heben und rechts verschränkt abstricken.
Dieses Symbol stricke ich so:
Die erste rechte Masche auf einer ZopfNadel vor die Arbeit legen.
Die zwei linken Maschen auf die rechte Nadel heben.
Die nächste rechte Masche auf die zweite ZopfNadel vor die Arbeit legen.
Die Masche der rechten Zopfnadel auf die linke Nadel heben.
Die zwei linken Maschen von der rechten Nadel auf die linke Nadel heben.
Die Masche von der zweiten ZopfNadel ebenfalls auf die linke ZopfNadel heben und die Maschen 1 re. verschr., 2 li., 1 re. verschr. abstricken. Das sieht dann so aus:
Und fertig. Mit zwei ZopfNadeln geht es wirklich viel einfacher. Ich hoffe, ich habe mit diesen Bildern die Scharte wieder ausgewetzt und jetzt ganz genau erklärt, was ich gemeint habe.
Und wem das sowieso immer schon klar war, der ignoriere einfach diesen Post von mir, denn der braucht ihn nicht.
Und die Maschenprobe? Wo ist die Maschenprobe #5? Hier:
Rechts ohne BeilaufGarn und mit Nadeln Nr. 4, links mit BeilaufGarn und Nadeln Nr. 4,5.
Auf den ersten Blick sieht man nur einen leichten Farbunterschied.
Kaum zu erkennen, fühlt sich aber sehr gut an. Und nun kann ich mich noch nicht recht entscheiden. Mit BeilaufGarn hat es einen sehr schönen Griff, weicher und mit mehr Volumen. Ohne BeilaufGarn fühlt es sich kreppig und derb an - was ich auch nicht schlecht finde für die Butterblume. Aber bis Samstag ist ja auch noch viel Zeit...
Eine schöne Wochenmitte für Euch,