In diesem Jahr war ich im Urlaub ziemlich faul. Blogfaul, um genau zu sein, weshalb Ihr vieles noch nicht gesehen habt - wir waren schließlich nicht nur an zwei oder drei Tagen unterwegs. Deshalb gibt es hier nun eine kleine Zusammenfassung von dem, was wir in zwei Wochen außerdem noch angeschaut und erlaufen haben.
Zuerst möchte ich Euch aber noch zeigen, was zu Hause in der Post auf mich gewartet hat:
Eine Postkarte der Klamottenburg meines Vertrauens (auch, wenn ich ewig dort nichts mehr eingekauft habe, informiert sie mich trotzdem immer noch über ihre Aktionen). Der Spruch ist schon gut, aber als ich realisiert hatte, dass das Schwein in Vichy-Karo gekleidet ist, habe ich mich weggeschmissen vor Lachen - passender geht es doch nicht, oder?
Das bringt mich gleich zum nächsten Thema, dem doch noch gefundenen und erstandenen Stoff:
Am letzten Tag unseres Urlaubs war es ziemlich heiß, unerträglich heiß, weil auch schwül. Unsere Pläne waren eigentlich andere, aber weil man sich kaum beschwerdefrei bewegen konnte, haben wir umdisponiert und sind nur noch bis nach Issoire gekommen, wo wir allerletzte Einkäufe erledigen und Ecken der Stadt erkunden wollten, für die wir bisher keine Zeit hatten.
Bisher vorenthalten habe ich Euch Bilder der
Abtei, deren Mosaiken ich ungewöhnlich schön fand.
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St-Austremoine d'Issoire |
Wir haben uns nicht lange in der Kirche aufgehalten, da eine Beerdigung kurz bevor stand, dabei wollten wir nicht stören...
Issoire ist erstaunlich groß und weitläufig, weshalb uns bei unserem ersten Besuch der Handarbeitsladen völlig entgangen war, obwohl er direkt am Place de la Republique liegt. Das Angebot vor der Tür war nicht sehr verlockend - Garne aus größtenteils Acryl und PVC-beschichtete Stoffe von der Rolle - wie gut, dass ich trotzdem den Laden betreten habe.
Strickgarne - zwar ausschließlich von Katia, aber immerhin...
Jede Menge Dekostoffe, aber auch den einen oder anderen wunderschönen Bekleidungsstoff.
An Kurzwaren einfach alles, was das HobbyschneiderinnenHerz begehrt.
Davon hätte ich am liebsten etwas mitgenommen - wenn ich genügend Zeit gehabt hätte, mir ein passendes Projekt auszudenken...
Und hier ist er nun,
mein Vichy-Karo! Ich konnte mich nur schwer für eine Farbe und eine Karo-Größe entscheiden - gegangen bin ich dann damit:
Das Garn besteht ausnahmsweise aus Bambus und Wolle - nur 8% Polyachryl.
Ach ja, die Sonnenbrille habe ich übrigens bereits im letzten Jahr in Schweden erstanden...
So viel also zu meinem Vichy-Karo und wie ich doch noch dazu gekommen bin. 3 Meter übrigens, daraus lässt sich schon etwas machen.
Auch noch nicht gezeigt habe ich Euch Clermont, den einen Teil von
Clermont-Ferrand. Am besten gefallen hat mir hier die historische Altstadt mit ihren engen, ruhigen Gassen,
den weiten Plätzen mit der Aussicht auf die VulkanKette
und natürlich die Kathedrale.
Wo ich nicht genug bekommen konnte von den schönen Buntglasfenstern.
So viele Fotos habe ich wohl noch nie in einer Kirche gemacht.
Wer nach einem Besuch der Kathedrale genug hat von sakralen Bauten, steigt auf eine Höhe von 1097 Metern und besucht den
Vulkan Lemptégy. Vor rund 35.000 Jahren ist er das letzte Mal ausgebrochen - man sollte trotzdem nicht zu sicher sein ;)
Wir waren am vergangenen Donnerstag dort. In der Stadt waren es zeitweise 39°, auf dem Vulkan noch 28°, das hat völlig gereicht!
Man kann den Krater (oder das, was davon noch übrig ist, denn man hat inzwischen 50 Meter für die PorzellanHerstellung abgetragen) besichtigen, denn man bucht eine Führung mit. Und fällt als Tourist sofort auf - außer uns nahmen nur Franzosen an der Führung teil. Damit wir auch etwas von der Führung hatten, gab es Telefonhörer, die Deutsch mit uns sprachen.
Auch, wenn die eigentliche Führung mehr als interessant ist, war das Tollste an dieser Führung doch der Abschluss, die 'Mine Explosive', eine 4D-Animation. 4D... Länge x Breite x Höhe - das sind drei Dimensionen. Was ist denn bloss die vierte???
Dieser Monsieur hier hat uns durch die Animation geführt.
Entschuldigt bitte die miese FotoQualität, es war stockduster da unten.
Wir saßen in einem Käfig vor einer Leinwand und hatten die entsprechenden Brillen auf. Zu sehen war ein Stollen, was auch immer dort abgebaut wurde, als plötzlich ein Vulkan ausbrach. Da war ziemlich was los, das kann ich Euch sagen...
Zu erkennen ist nicht viel, es war duster und wackelte wie verrückt - war ja immerhin ein Vulkanausbruch ;)
Als dann die Ratten auftauchten, wurde auch das Geheimnis der vierten Dimension aufgelöst: Wir spürten an unseren Fußgelenken die langen Schwänze der Ratten... *würg*
Ich glaube, ich habe laut gequietscht...
Diese Animation war das Beste an diesem Besuch - leider war sie nicht sehr lang, wir hätten gerne mehr davon gehabt.
Apropos Vulkan: Es gibt da auch noch Vulcania, eine Art MitmachMuseum - sollte man (französichsprechende) Kinder haben, ist das bestimmt auch eine gute Idee, es gibt viel zu sehen
zu entdecken
auszuprobieren.
Bei einem Eintrittspreis von 23,50 Euro pro Erwachsener macht es ohne Kinder aber nicht viel Sinn, da die meisten Schautafeln nur die französische Sprache kennen - und bei dem speziellen Thema reicht mein Schulfranzösisch einfach nicht aus.
Und sonst? Vielleicht Thiers?
Nein, Thiers ist eine (fast) tote Stadt, der Verfall ist nicht pittoresk, sondern Realität.
Ambert vielleicht?
Schon viel eher - wenn man nicht montags hier auftaucht, wenn die meisten Geschäfte geschlossen haben, denn dann ist man hier (fast) allein unterwegs. Was aber auch nicht sooo schlecht ist...
Am letzten Tag gab es ein Gewitter - irgendwo in der Nähe von Le Vernet, es war nur viel Wetterleuchten zu sehen, dafür hat es kräftig geregnet. Das hatten wir schon mal am letzten Tag,
in Ligurien. So tolle Fotos konnte ich in diesem Jahr nicht machen. Aber am nächsten Morgen sah es auch nicht schlecht aus:
Die Sonne kämpft sich wieder durch.
Das war's für diesen Sommer. Und im nächsten vielleicht nach Mallorca? Eine Finca in Inca war immer unser Traum. Es wird statt dessen wohl ein Landhaus in Costitx, aber das wäre ja auch nicht schlecht.
All denen, die ihren Urlaub noch vor sich haben, eine gute Reise und viel Erholung. Und ganz viel schönes Wetter.